Now Reading
gegen gewicht

gegen gewicht

Evelyn Bubich

gegen gewicht

ich bin  inzwischen
die fasern meiner vorgänge
die umrisse meiner abgrenzungen
im dunklen zwischensound
zwischenschliff  zwischen
allen kanten
an allen spitzen zu
den anderen
vorgängen  die sich da so tummeln
in überzahl und jeden tag

deren nächtliches bergabsteigen
uns menschverwachs dazu verdunkelt
rückwärts zu spinnen
und dem klandestinen übermut
               den mitschwang des großvaters 
mit zwischenraum  immer vorsichtig
anzuvertrauen

da musst du jetzt schummeln
und sagen
mehr hab ich nicht

das kann ich nicht
hin
und zu mir nehmen

dann kommt dir auch

die zeit nicht         an
unter umständen

schummeln musst du
wenn du
die augen aufschlägst

schummeln 
wenn der nebel verklärter luft
die quarks deines verwehrten zustands in
den augenlichtern gleich verdunkeln lässt

hinterrücks
dein gelächter

zerfranst  in gleichstücke verwandelt  ja was
schon 
ein kummerlicht
in kümmerlich grauem fahlschein
gelebter welt  zerfranst der mensch sich
steckt er
in hosenbeinen verausgelebten saums 
dem fadenrand an ihren enden
gleich einem stück stoff
dessen farbe verblasst

ganz wie im vorbeigehen schon


zerfranst

an seinem gegengewicht

Zuletzt erschienen Gedichte von Evelyn Bubich in: Literaturzeitschrift Podium-Heft, Nr. 201/202, 2021 

Scroll To Top