Samuel Kramer
erneut. Verstreut liegen gebleichte Blätter, bionische Faltpläne. Wenn die letzte Zeile gelesen ist und so weiter, werdet Ihr feststellen, dass Ihr euch auf keine Schlussfolgerung einigen könnt. Dass der Schnee inzwischen meterhoch liegt am anderen Anfang der Welt. Erneut: Bettet die Wale auf Anschlüsse, fertigt die lange Liste nicht essbarer Überformungen an, bevor ihr hungrig werdet. Bedrohte CEOs vermögen ätzendes Wehrsekret abzufeuern – ab Werk. Es besteht hier keine Vertragsbindung. Schopenhauers Käferkonstruktionen erklimmen versunkene Leichen, Berge ohne Gegenteil und Gipfel. Selbst in diese Tiefen, fast ohne Licht, strahlt Mitleid, auf fleischgewordenen Umwegen. Fasst euch an den Händen. Es gibt hier keine Verbindungen. Versuchen wir es später erneut.

Samuel Kramer, *1996 in Gießen, lebt in Offenbach/Main; Dichter*in, Performer*in, Philosoph*in – zuletzt erschien u.a. Poetry for Future. 45 Texte für Übermorgen (Hg., 2020).
Samuel Kramer liest am 22. Mai 2025 um 19:00 beim Lyrikfestival „dichterloh“ in der Alten Schmiede.
© Samuel Kramer: endlich regen. Schupfart: Urs Engeler Verlag, 2025, S. 4.