Florian Neuner
das schrecklich-prachtvolle wochenende für ulf stolterfoht im rathaus das tief- bauamt seele hochverlegt: die tauben mochten rückwärts in den röhren, die sich traf- en, in den lungen, die lockten, sprechen. ja, ich brauche den zwang der form, brauche egalität aus münchen zur erhaltung der klasse. brauche die realität vor dem traum, brauche armor, keinen plot, manchen morgen brauche ich vereinbar- ungen, regeln und hegel, sonne im süd- hang, das eine wort, das scheinbar verhagelt rettbare saat. brauche das platz-ende wort, den wert, der verwirrt, die wahl, die nicht starrt und die wallfahrt, die wahrt diese stille im hausgang, den geruch nach limonen. brauche das büchern um das verfugen der verse, lesen und bechern. so fängt uns die natur an, routine, die riete zum exzesstieren: so fängt das schlimme an, das gute, expressive, so verrückt das normale den gang, so, nur so verreckt uns der drang.

Von Florian Neuner erscheint sein Lyrik-Debüt am rande ihrer welt, edition keiper, Graz 2026
© Giorgio Di Maio
Der Autor liest bei der Poesiegalerie am Freitag, den 7.11. 2025 um 22:20.