Paläste

Christian Wolf

Paläste 

Aus dem Mangel, Paläste zu bauen 
über den Kanälen der Stadt. 
Zwischen Gondeln und Abfluss,
ein schmaler Grat zwischen Pendeln 
und Pendel schlagend. 

Nur ein Zeiger sein, 
der zum Vollen weist, seiner Runde, 
ausgemalen in weißer Stille.
Ein langer Schatten
am Ziffernblatt der Stadt,
um Mitternacht. 

Die Bahnen fahren nicht mehr, 
die Regung hat sich gelegt, 
wenn du auffährst und weißt,
die Uhren liegen jetzt still 
dort draußen.
Wenn du jetzt allein bist, 
bist du eingeschlossen
in der Freiheit. 

Eingeschlossen in Regung.
Ein Käfer in einer Schachtel,
Luft in den Lungen, was bleibt.
Luft zum Atmen im Dunkel,
der Enge des eigenen, 
durchschimmernden Panzers. 

Es gibt nichts mehr 
als die Angst. 

Zuletzt erschien von Christian Wolf: Schall und Rauch. Gedichte. Sisyphus. Wien, 2022, 100 Seiten, Euro 13,-

Hinweis: Der Autor liest aus seinem neuen Buch in der POESIEGALERIE 2022 am Samstag, 05.11. um 21:55 Uhr.

ORT: ig architektur, Gumpendorferstr. 63 B, 1060 Wien 

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Außerhalb des Spiels

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