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Neues Projekt: Die Poesiegalerie übersetzt

Neues Projekt: Die Poesiegalerie übersetzt

Die POESIEGALERIE jetzt mit Übersetzungen ins Englische und Spanische

Manchmal braucht gut Ding Weile. Schon von Anfang an, war es ein Ziel der POESIEGALERIE österreichische Dichtung auch Poesieinteressierten, die nicht über genügend Deutschkenntnisse verfügen, zugänglich zu machen. Nun ist es endlich soweit. Dank der beiden augezeichneten Übersetzer Geoffrey C. Howes aus den USA und Francisco Díaz Solar aus Kuba wird die POESIEGALERIE ab sofort jeden Samstag eine Handvoll Gedichte einer Autorin oder eines Autors sowohl auf Englisch als auch auf Spanisch in der neu geschaffenen Sektion „🇬🇧 Poems 🇪🇸 Poemas“ veröffentlichen. Den Anfang macht Petra Ganglbauer mit Gedichten aus ihrem in der Edition Melos erschienenen Band Aschengeheimnis.

Im Folgenden möchten wir kurz die Übersetzer vorstellen, die beide ausgewiesene Kenner österreichischer Literatur sind und schon lange Erfahrung in der Übersetzung haben:

Porträtfoto des Übersetzers ins Englische Geoffrey C. Howes

Geoffrey C. Howes wurde 1955 in Detroit (USA) geboren und arbeitet als Übersetzer, Literaturwissenschaftler und Schriftsteller. Er ist emeritierter Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Bowling Green State University, Ohio. Er schrieb zahlreiche Aufsätze zur österreichischen Literatur.

Als Übersetzer hat er Bücher von Robert Musil, Peter Rosei, Gabriele Petricek und Jürg Laederach und kürzere Texte von Susanne Ayoub, Martin Amanshauser, Clemens Berger, Udo Kawasser, Sabine Gruber, Lilian Faschinger, Gerhard Kofler, Margret Kreidl, Doron Rabinovici, Dieter Sperl u.a. veröffentlicht. Er ist Mitherausgeber von Modern Austrian Literature mit Jacqueline Vansant (2000-2005) und Mitglied des Redaktionsteams für No Man’s Land: New German Literature in English Translation (2016-2022). Seit 2020 ist er Jurymitglied für den PEN America Translation Prize. 

Über seine Tätigkeit als Übersetzer sagt Howes: „Das Übersetzen ist für mich die genaueste Art des Lesens. Gerade bei der Lyrik bedeutet das, man soll einerseits möglichst vollständig die semantischen, prosodischen und ästhetischen Verfahren des Textes verstehen und andererseits entscheiden, welche davon beibehalten und welche geopfert werden können, wobei man auch für parallele Lösungen in der Zielsprache offen bleiben muss.“

Der kubanische Übersetzer, Literaturwissenschafter, Dichter und Nationalpreisträger für Übersetzung (2002) Francisco Díaz Solar wurde 1946 in Havanna geboren. Er arbeitete sowohl als Technischer Übersetzer und Dolmetscher vor Ort in Zuckerfabriken und Kraftwerken sowie als Übersetzer und Lektor für kubanische Verlage. Während der bitteren Wirtschaftskrise der 1990er Jahre in Kuba hat er seine Familie als Buchhändler und Straßenverkäufer von Lebensmitteln und Süßigkeiten durchgebracht.

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Porträtfoto des Übersetzers ins Spanische Francisco Díaz Solar

Seit den 1990er Jahren arbeitet er hauptsächlich als Literaturübersetzer aus dem Deutschen, Englischen und Französischen. Er übersetzte vier Anthologien deutschsprachiger Lyrik für die er auch die Auswahl traf und das Vorwort schrieb: Deutsche und österreichische Lyriker. Verlag Arte y Literatura, Havanna, 2004. Poesía y narrativa del expresionismo alemán. Colección Sur, Havanna 2009. Der Band Poesie in turbulenten Zeiten. Vom Dadaismus bis 1945, Havanna 2016, bietet einen Überblick über die deutschsprachige Lyrik zwischen 1910 und dem Beginn des 21. Jahrhunderts. Er veröffentlichte Auszüge aus den poetischen Werken von Ernst Jandl (erstmals auf Spanisch), Heinrich Heine, Julian Schutting und Ivan Goll in Buchform. An der Universidad Autónoma de México in Mexiko-Stadt stellte er zum ersten Mal spanische Übersetzungen der Lyrik von Reinhard Priessnitz im Kontext der Wiener Gruppe vor.  Als Literaturwissenschafter veröffentlichte er Las letras alemanas en Cuba (Die deutsche Literatur in Kuba), eine Gedichtsammlung: Lupa del tiempo (Zeitlupe) Ediciones Union, 2006, und ein Buch mit Kürzestgeschichten: El mundo es un lugar bastante peligroso (Die Welt ist ein ziemlich gefährlicher Ort), Editorial Casa Vacía, 2019. 

Auf Einladung der ÖGL hielt er sich mehrmals in Wien auf und war Stipendiat des Europäischen Kollegs für literarische Übersetzung und des Heinrich-Böll-Hauses in Langenbroich. 2005 hat er als künstlerischer Berater und Protagonist in Moritz Neumüllers Dokumentarfilm deutsch sein kunstsprach mitgespielt, der sich mit der (Un-)Übersetzbarkeit von Ernst Jandls Lyrik und Díaz Solars Annäherung an die Gedichte beschäftigt.

Die POESIEGALERIE dankt den Übersetzern herzlich für ihre Bereitschaft zur langfristigen Zusammenarbeit und freut sich mit ihrer Hilfe der englisch- und spanischsprachigen Welt ein Fenster auf die Poesie aus Österreich öffnen zu können.

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