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Selbsterfindung, Weltfindung und Todesüberwindung durch Poesie

Selbsterfindung, Weltfindung und Todesüberwindung durch Poesie

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Udo Kawasser liest Friederike Mayröckers Gesammelte Gedichte 2004–2021


Cover „Gesammelte Gedichte 2004-2021“ von Friederike Mayröcker

Wenn sich Friederike Mayröcker mit etwas nicht abfinden konnte und wollte, dann war es mit dem Tod. Obwohl sie bis zuletzt produktiv blieb und ihm schreibend Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr ein Schnippchen schlug, ereilte er sie am 4. Juni 2021 im hohen Alter von 96 Jahren.

Cover ©Suhrkamp Verlag

Ein sich über achtzig Jahre erstreckender Fluss an Kreativität, wie ihn die deutsche Sprache bis dahin noch nicht gesehen hatte, kam damit für immer zum Stillstand. Und so gab es auf einmal nicht nur ein erstes, sondern auch ein letztes Gedicht der Autorin. Über das erste sind wir schon seit 2004 unterrichtet, als Marcel Beyer die Gesammelten Gedichte 1939–2004 zu Mayröckers 80. Geburtstag herausgab. Es heißt „August“ und wurde erst spät, 1995, in einer Anthologie über Erste Schreibversuche deutscher Schriftsteller veröffentlicht.

August

metallisch klingt der Morgen auf
ein Sehnen faszt die Welt
da stürzen Lüfte sich zuhauf
von Silberseen umwellt
 
ein Frühkusz stürzt nachsommersüsz
wie eine Sonn’ herab
ein reifer Blütenleib den blies
der Wind ins Grab

Seltsam, wie schon im ersten gereimten Gedicht einer 14-Jährigen der „reife Blütenleib“ ins „Grab“ fährt, zumal man die sich in den folgenden Jahrzehnten entwickelnde Schreibkunst Mayröckers metaphorisch recht stimmig als ein ständiges Sprießen und Blütentreiben beschreiben könnte. Die blühende Flora blieb eine Konstante in ihrem Werk, und nicht von ungefähr kommt einem ihr unvergleichlicher Dreizeiler vom 21.2.1978 in den Sinn, der Goethes „Wandrers Nachtlied“ anzitiert:

es sprieszen immerfort die sanften
Toten aus Blume Baum Gebüsch und Wald  /  bald
meinen Schatten wirft ein Fliederbaum

Und nun gibt es mit den wieder von Marcel Beyer herausgegebenen Gesammelten Gedichten 2004–2021 auch ein letztes Gedicht, nämlich vom 15.1.2021, das den von der ersten Verszeile geborgten Titel „Liebling Knospe (von Mai)“ trägt. Beyer schreibt, es sei der letzte von Mayröcker geschriebene Text, den er nach einer von ihrer Freundin Edith Schreiber aufgenommenen Fotografie der Handschrift transkribiert habe. Frappierend die Wiederkehr eines Monatsnamens im Titel, in diesem Fall des „Mai“, und auch die Erwähnung der Flora. Der 22 Zeilen lange Text, der eine Fahrt mit dem „city liner vom Schwedenplatz nach Bratislava, wo / Lida Jurinova uns erwartet“ evoziert, endet mit den folgenden Versen:

(…) Lida Jurinova
haucht uns an «seit ihr schon geimpft?» lange rufend: lange in
Maurice Blanchot gelesen, etc.,
                                     wegen der Erwähnung meines
Todes ..... endlich gleiten wir mit dem city liner nach Wien-
Schwedenplatz zurück. Ich meine, so Lida Jurinova, ich
ich mein Augé.

Und wieder die Präsenz des Todes, diesmal aber auf sich selbst bezogen, knapp fünf Monate vor dem Ableben der Autorin.

Eine Ausgabe mit Fragezeichen

Zum 100. Geburtstag Friederike Mayröckers bringt Suhrkamp nun also Gesammelte Gedichte von 2004 bis 2021 auf den Markt. Was als Erstes auffällt, ist das Cover, das ein Foto Mayröckers mit schwarzer Brille aus den letzten Lebensjahren ziert. Obwohl es marketingtechnisch bis zu einem gewissen Grad verständlich ist, fragt man sich, ob es wirklich notwendig war, von der jahrzehntelangen Covergestaltung mit Schrift abzugehen, wie sie beispielsweise den vorzüglichen Schutzumschlag der Gesammelten Gedichte 1939–2004 auszeichnet und die wohl den Wünschen der Autorin entsprach. Schlägt man das Buch auf, stellt man erstaunt fest, dass es, abgesehen von Marcel Beyers Nachwort, nur aus drei Teilen besteht. Erstens aus dem Gedichtband dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif von 2009, der zwei Drittel des Gesamtumfangs einnimmt, zweitens aus dem 2012 in der Insel Bücherei erschienen Bändchen Von den Umarmungen, das gerade mal 28 Gedichte enthält, und drittens aus Verstreut veröffentlichten und unveröffentlichten Gedichten und Proëmen, die 111 Seiten beanspruchen. Auch wenn der 100.Geburtstag nur wenig Vorlauf ermöglichte, bedarf es einer bestimmten verlegerischen Chuzpe, um dem letzten großen Gedichtband von Mayröcker ein einziges Minibüchlein und gut 100 Seiten verstreut Publiziertes hinzuzufügen und das unter dem Titel „Gesammelte Gedichte“ zu verkaufen. Ein Schnellschuss, der einiges an Unstimmigkeit mit sich führt, was sowohl die geringe Auswahl an neuen Gedichten, aber auch den Ausschluss der Trilogie études, cahier und fleurs betrifft, die Mayröcker als Proëme, also eine Mischung aus Poem und Prosa, konzipiert hatte.

Nach Beyers Auskunft im Nachwort sei es noch nicht abzusehen, wann die Aufarbeitung von Mayröckers Nachlass aus den beiden Wohnungen in der Wiener Zentagasse abgeschlossen sein werde. Bis August 2024 seien 1000 Archivboxen vorgeordnet worden, was etwa „drei Vierteln des Gesamtbestandes“ entsprechen soll. Selbstverständlich betrifft davon nur ein Bruchteil die letzten 17 Schaffensjahre der Autorin, die mit 20 veröffentlichten Bänden allerdings äußerst produktiv waren. Die Ausbeute von 111 verstreuten Gedichten bei der notorischen Vielschreiberin Mayröcker scheint da doch eher gering. Allein 70 Seiten davon entfallen auf die Jahre 2009, als Mayröcker auch dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif abschloss, bis 2011, als sie mit dem ersten Band der Trilogie études begann. Nur 40 Seiten für die nächsten zehn Jahre sind da eine eher schwache Bilanz. Es ist zu erwarten, und das spricht Beyer auch explizit aus, dass die „fortgesetzte Erschließung des literarischen Nachlasses von Friederike Mayröcker in Zukunft mit Sicherheit weitere bislang unbekannte Texte ans Licht bringen“ wird. Die hier im Band veröffentlichten verstreuten Gedichte bedeuten also nur eine Art Zwischenbilanz. Und die Frage stellt sich, warum man erstens nicht noch etwas zugewartet hat, um durch einen größeren Umfang die Publikation von Gesammelten Gedichten 2004–2021 zu rechtfertigen, und zweitens nicht die Trilogie dafür miteinbezogen hat.

Das Problem mit den Etikettierungen

Und damit sind wir beim zweiten Dilemma dieser Sammlung, das seinen Ursprung in der großen Veränderung in Mayröckers Schreiben in ihrem letzten Lebensjahrzehnt hat. Es ist vielsagend, wie minutiös und ausführlich Beyer in seinem Nachwort die Entwicklung der Proëme bei Mayröcker, also einer zwischen Poem und Prosa liegenden Form des Schreibens seit den 1990er Jahren, rekonstruiert. Ursprünglich war die Autorin mit dem Kofferwort Proëm schon Mitte der 1960er Jahre durch die ersten deutschen Publikationen des von ihr sehr geschätzten französischen Dichters Francis Ponge in Kontakt gekommen. Es taucht bei ihr zum ersten Mal 1991 im „Proëm von den Tapisserien, oder TINTE MEINES WESENS (Kleist)“ auf. Diesem Text folgte eine ganze Reihe weiterer Proëme, die sie aber als Prosa ansah und im Blocksatz in die Magischen Blätter IV von 1995 aufnahm. Allerdings findet sich im nur ein Jahr später veröffentlichten Gedichtband Das besessene Alter das „Proëm von der verspäteten Schwalbe“und weitere Proëme, die dort in Verse umgebrochen und im Flattersatz nachzulesen sind.

In den Gesammelten Gedichten 1939–2004 schrieb Beyer noch etwas „vorschnell“, wie er es im Nachwort des neuen Bands formuliert, dass es bei Mayröcker „so gut wie nie auch nur den leisesten Zweifel [gebe], ob ein Text als Gedicht oder als Prosa aufzufassen sei“. Diese Aussage sei nun nach 2004 nicht mehr aufrechtzuerhalten. Es lasse sich beobachten, wie die Dichterin eine neue Textform entwickelt habe, die weder „Prosagedicht“ noch „lyrische Prosa“ sei. Vielmehr handle es sich um eine Textsorte, die „– hinreichend stabil wie ebenso hinreichend elastisch, porös – annähernd alle Gattungen und Genres einschließen kann, denen sich Friederike Mayröcker in ihrem langen Schreibleben zugewandt hat“. Interessant und aufschlussreich ist auch die Interpretation, die Beyer dieser neuen Textsorte gibt, denn er sieht darin eine Reaktion Mayröckers auf ihre knapper werdende Lebenszeit. Um das zu verstehen, aktiviert er eine zweite Bedeutung des französischen Worts „proême“, das nämlich auch „Proömium“ im Sinne eines Vorspiels oder Auftakts bedeuten kann. Die zwischen 2011 und 2014 entstandenen Proëme für die Bände étudescahier und fleurs würden „eine unabschließbare Folge von Vorspielen, einleitenden Gesängen weniger zu einem ,nichtgeschriebenen Werk‘, als dass sie eine Perspektive auf ein ,noch zu schreibendes Werk‘ hin entwerfen. Der Gesang hebt unablässig von Neuem an und setzt so ein Signal des Weiterschreibens – eines ewigen Weiterschreibens.“

Diese Interpretation hat viel für sich, zumal wenn man sich in Erinnerung ruft, dass Mayröcker mit der von der Avantgarde geforderten Aufhebung der Trennung zwischen Leben und Kunst radikal ernst gemacht hatte. Allerdings war ihr auch schmerzlich bewusst, dass sich Leben und Schreiben nicht völlig zur Deckung bringen lassen. Der Biographielosigkeit als Haltung stehen die Texte gegenüber, denen man als Autor einfach nicht entkommt. In ihnen wuchert rücksichtslos die eigene Vergangenheit“, so Mayröcker,. Dennoch gibt es wohl nur wenige Beispiele in der jüngeren Literaturgeschichte, in denen so grundsätzlich versucht wurde, das Leben im Schreiben aufgehen zu lassen. Die wuchernden Zettelhalden und -haufen in Mayröckers Wohnung etwa, die fast jegliche praktische Verwendung der Räume behinderten, sind legendär und illustrieren diesen Versuch aufs Eindringlichste.

Nachdem Marcel Beyer im Nachwort so kompetent und ausführlich über die Entwicklung der Proëme und ihren Zwittercharakter berichtet, ist es dann doch überraschend, dass die Trilogie aus den Gesammelten Gedichten ausgeschlossen wurde. Für seine Entscheidung – oder war es doch eher die des Verlags? – spricht, dass Mayröcker selbst diese Bücher als Prosabände angesehen hat, dagegen spricht allerdings, dass in die Gesammelten Gedichte sehr wohl Gedichte und Proëme aus dem Umfeld dieser Werkphase aufgenommen wurden und selbst schon im Gedichtband dieses Jäckchen (nämlich) des Vogel Greif Texte wie beispielsweise „Elegie auf Jorie Graham“ (S. 274) oder „Vergletscherung des Herzens, oder ABSENZ“ (S. 295) enthalten sind, die dieselben literarischen Qualitäten wie die Proëme in der Trilogie aufweisen.

Die verstreuten Gedichte

Die etwas unbefriedigende Herausgabepolitik soll uns aber nicht davon abhalten, abschließend noch einen kurzen Blick auf die gut 100 Seiten mit neuen Gedichten zu werfen. Das aus den früheren Bänden bekannte „Inventar“ von Freund*innen und Künstler*innen wie Edith Stein, Christel Fallenstein, Elisabeth von Samsonow, Linde Waber und Ernst Jandl hat auch in diesen Gedichten ihren Auftritt bzw. sind die Gedichte diesen Personen gewidmet. Vor allem 2010, als sich Jandls Todestag zum zehnten Mal jährte, entstanden mehrere Gedichte mit Jandl-Bezug, darunter eines, das im Titel direkt darauf anspielt („zum 10.Todestag von Ernst Jandl“). Es wird durch ein Hölderlin-Zitat aus dem Tod des Empedokles eingeleitet, das an den Sprung des „grosze[n] Sizilianers“ in den Ätna erinnert und damit Jandls Tod mit dem des Philosophen zusammendenkt:

ist dir was so frag ich ihn, ich bin so allerhand, bin in den Berg
hineingeritten. Er ist sehr still ich lieb ihn weil er still ist,
er leckt die Steine ab in seinem Grab dasz sie von neuem glänzen
sollen (…) er
spricht kein Wort zu mir er blickt mich an gebrochnen Auges, sein
Kämmerchen aus Schlamm und Regenbogen – ob ich ihn je gekannt, fra-
ge ich mich (…)

Wie schon in den Jahrzehnten davor sind die meisten Gedichte von Erinnerungssplittern durchsetzt, und nicht verwunderlich geht die Autorin auch ganz an den Anfang ihres Lebens zurück:

See Also

engelgleich nämlich ein joint,
ich meine der Engel heftige Natur usw.,
20. Dezember 1924 etwa zur 14. Stunde kam ich auf die Welt: die
Hebamme hob mich hoch und sagte «Engelgotteskind» (…) das
unfaszbare (das blutige) war geschehen : ich war geboren : es
hatte mich vorher noch nie gegeben (…) violette Sträusze
v. Engelchen usw., ich weidete in Poesie nämlich ich war nicht
v. dieser Welt
 
                                      8.11.2019, 2 Eichenhaine
                                      umfingen mich, nämlich
                                      man hatte mich, konstruiert,

Das Gedicht endet mit einem Komma, das ein mögliches Weiterschreiben suggeriert und sich somit in den großen, das Leben ins Schreiben und das Schreiben ins Leben verwandelnden Sprachstroms Mayröckers einfügt. 

In einem anderen Gedicht vom 14.1.2012, das wegen seiner zumeist einzeiligen Strophen auch formal außergewöhnlich ist, thematisiert sie den Schreibprozess selbst: „mitten in einer Gedichtzeile halte ich inne und weisz es ist der/falsche Weg“. Während es für gewöhnlich den Anschein hat, dass die Mayröckersche Sprache ungehemmt fließt und dabei die unwahrscheinlichsten Sprünge vollzieht, setzt dieser Text immer wieder neu an, parallelisiert Gehen und Schreiben, macht das Scheitern selbst zum Gedicht und endet mit der Erkenntnis:

plötzlich mitten im Schreiben eines Gedichts halte ich inne und
weisz : hier Sperrzone

Auch das eigene Altern wird penibel als Irritation festgehalten. So hebt ein titelloses vierstrophiges Gedicht am 31.3.2020 mit einer dieser spielerisch leichten Zeilen an, die der Autorin bis zuletzt wie selbstverständlich von der Hand gingen und mit ihren synkopierten Bildern den charakteristischen Mayröckerton anschlagen: „Spielzeug Sperling da ich jung war, das Alter“. Nach einem Doppelpunkt wird sogleich näher erläutert, auf welche Art dieses „Alter“ wahrgenommen wird:

Spielzeug Sperling da ich jung war, das Alter : stufenweises 
     Zurück-
treten aus der Erscheinung, ich meine wenn ich eine Fotografie v.
     damals,
es stöszt mich zurück usw., ein Zittern und Fliegen jetzt die 
     ausgefalle-
nen Haare : Alphabet in der Waschschüssel […]

Der von der Sprache besessenen Autorin werden auch die ausgefallenen Haare zur Schrift und nähren so dieses Gedicht, das 15 Monate vor ihrem Tod entstand. Mit der nächsten Strophe taucht der Text in eine konkrete Erinnerung ein:

am frühen Abend im Lehnstuhl eingenickt oder
abgestürzt in Abstürzen aufgewacht, ich hatte
eine Grosztante ihr Name Emilie Stary, was alt
heiszt, ich besuchte sie als ich ein Kind war,
ich trat ans Fenster des kl. Zimmers, in dem sie
lag (Scholzgasse 16, 2.Bezirk),

Es ist berührend zu lesen, wie Mayröcker sich dem Vergehen entgegenstemmt, im Bewusstsein, dass mit dem eigenen Erlöschen auch viele Erinnerungen unrettbar verschwinden werden, wie sie durch die genaue Verortung der Erinnerung mittels der Adresse auch noch der „Grosztante Stary“ eine kleine Chance auf Unsterblichkeit ermöglicht. Das Gedicht endet nach einer weiteren Reminiszenz an ein eigenes Gedicht über das Alter aus den 50-er Jahren damit, dass sie die eigene Jugend und die Erinnerung daran mit Hilfe des Schreibens kurzschließt und als mögliche Fiktion entlarvt:

was für eine Blume damals an meiner Wange? war
sie an meine Wange gemalt gewesen? hatte ich sie
mir nur erdichtet?

Und so öffnen sich Seite um Seite die bisher unveröffentlichten Texte als mehr oder weniger disparate Sprachkosmen, die die Leser und Leserinnen zum Verweilen und zum tieferen Eindringen einladen. Selbsterfindung, Weltfindung und Todesüberwindung durch Poesie prägen Mayröckers Schreiben. Wie selten bei einer Autorin lassen sich die chronologisch geordneten Texte als Ringen im Spannungsfeld dieses Dreiecks lesen, wobei das Ringen zur Freude aller Leser*innen von Mayröcker als „Sprachfeier“ zelebriert wird. In ihr kommt zum Ausdruck, was Julian Nida-Rümelin und Nathalie Weidenfeld kürzlich im Standard als „menschliche Sehnsucht nach einer magischen Welt, in der Alter, Schwäche, Verwundbarkeit und sogar der Tod aufgehoben sind“ bezeichneten. Nur, dass sie mit dieser Aussage nicht Literatur oder Kunst, sondern die digitale, KI-gestützte Welt meinten, mit der das Silicon Valley die Menschheit zwangsbeglückt. Wer lieber dem Analogen vertraut, mag es mit Friederike Mayröcker versuchen. Die Gesammelten Gedichte 2004–2021 zeugen jedenfalls von der bis kurz vor ihrem Tod ungebrochenen Schaffenskraft der Dichterin.


Friederike Mayröcker: Gesammelte Gedichte 2004–2021. Hg. von Marcel Beyer, Suhrkamp, Berlin, 2024. 560 Seiten. Euro 39,10

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