Gerstl Elfriede

Biografie

Wurde als Kind jüdischer Eltern in Wien geboren und überlebte die NS-Zeit in diversen Verstecken. Sie begann 1955 in Literaturzeitschriften zu veröffentlichen, brach ihr Medizin- und Psychologiestudium ab und arbeitete als Journalistin und Schriftstellerin. Sie schrieb Gedichte, Essays und kurze Prosastücke und war im Rahmen der Wiener Gruppe aktiv. Besonders dem Thema der Geschlechterrollen hatte sie sich als engagierte Feministin verschrieben. Die „Leutesammlerin“ und „Sprachkomponistin“ gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Grazer Autorenversammlung (GAV), aus der sie 1992 aus- und 1995 wieder eintrat. Sie organisierte zahlreiche Literaturveranstaltungen, beispielsweise in der Alten Schmiede und im Literaturhaus Wien, und übte eine rege essayistische Tätigkeit aus, etwa beim Falter.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Balance Balance. Lyrik der Gegenwart 94. Zweisprachig. Übersetzung: Olga Sanchez Guevara. Titelgedicht von Elfriede Gerstl. Edition Art Science, St. Wolfgang/Wien 2020
  • Lebenszeichen. Gedichte, Träume, Denkkrümel. Mit einem Vorwort von Elfriede Jelinek. Mit Illustrationen von Heinrich Heuer, Angelika Kaufmann und Herbert J. Wimmer. Droschl, Graz 2009
  • mein papierener garten. Gedichte und Denkkrümel. Droschl, Graz 2006
  • LOGO(S) – ein schachtelbuch. fünfzig text-ansichts-karten. (Zusammen mit Herbert J. Wimmer) Droschl, Graz 2004
  • neue wiener mischung. Gedichte und anderes. Mit einem Nachwort von Konstanze Fliedl. edition neue texte / Droschl, Graz 2001
  • Unter einem Hut. Gedichte und Essays. Deuticke, Wien 1993
  • Vor der Ankunft. Reisegedichte. Viersprachige Ausgabe, deutsch-englisch-französisch-italienisch, Freibord-Verlag Sonderreihe, Wien 1988
  • Wiener Mischung. Gedichte und Kurzprosa. edition neue texte / Droschl, Linz/Graz 1982
  • Gesellschaftsspiele mit mir. Gedichte und Kurzprosa. Kulturamt der Stadt Linz 1962.

© Herbert J. Wimmer

* 1932 • Wien, † 9. April 2009 • ebenda

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