Andreas Unterweger
Immer Immer schaffte ich es dann am Ende doch nie, dir zu sagen, was ich für dich nicht empfand – aber etwas muss man doch auch nicht sagen (hieße nichts nicht sagen denn nicht: sprechen?), und so: brach ich also unser schönes Schweigen erst, als die Straßenbahn in die Station einfuhr und du wegen ihres Lärms nichts hören konntest. Immer noch nicht stehe ich immer noch hier an der Haltestelle, wo ich es immer noch nicht nicht glauben kann, was ich dir damals sagte, und immer noch nicht sehe ich dich immer noch schön lächeln, und verständnislos, hinter der Scheibe – damals, als die Straßenbahn dich wegbrachte von mir, von uns, unserer Chance, für immer.

Zuletzt erschien von Andreas Unterweger Haus ohne Türen. Gedichte. Graz u. Wien: Droschl Verlag 2025, 128 Seiten, Euro 21,-
Cover © Droschl Verlag
Der Autor liest bei der Poesiegalerie am Donnerstag, den 6.11. 2025 um 19:00 Uhr.