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ZWISCHENWAND

ZWISCHENWAND

Julian Schutting

ZWISCHENWAND

Wir im Zusammenkommen,
und schon hat sich, um mein Heil besorgt,
eine Glaswand zwischen uns geschoben –
bleibt jedoch für einen Begrüßungskuß
auf meine oder gar deine Wange
so durchlässig wie für einander sodann Erzähltes.
‚Wie bitte?‘, ‚Was sagst du?‘
hast du nur nachzufragen, wenn unzureichend
erstickte Herztöne von der Zwischenwand
nur halbherzig verschluckt werden.
mich durch den mir aufgetanen Spalt zu dir hinüber
zu lehnen, und für diesen Moment
ist es wieder zu spüren –
bist ja in solchen Momenten schmerzhaft
wieder eins mit der, welche es gewesen ist.

Das Gedicht „ZWISCHENWAND“ von Julian Schutting erschien in: Winterreise. Gedichte. Otto Müller Verlag, Salzburg 2021. 164 Seiten, Euro 22,-

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