Now Reading
Die Liebesbriefe Albert Camus’ an Maria Casarès

Die Liebesbriefe Albert Camus’ an Maria Casarès

Andreas Unterweger

Die Liebesbriefe Albert Camus’ an Maria Casarès

sind so schön wie die Depressionen von Francine Faure, 
                                        seiner Ehefrau,
sein stoisches Ertragen unauflösbarer Widersprüche
(hier die »Herrliche«, die »Flamme des Herzens«, dort
das »Gespenst aus der Vergangenheit«!) ist genauso
bewundernswert wie ihre Selbstmordversuche (zwei).

Durch ihn »ging ein Blitz hindurch« (oder zwei?),
wenn er Maria auf der Stange seines Fahrrads durch Paris
heimkutschierte, durch sie (Francine) unzählige Elektroschocks –
gar nicht so ungewöhnlich für die damalige Zeit,
solch ein Liebesmodell (Die Zeit, 12.5.2021).

Nacht für Nacht, wenn Francine sich wieder und wieder
gegen den Stein stemmte, der ihre Zelle verschloss –
obwohl er doch, kaum weggewälzt (und sei es auch nur
für ein Aufblitzen!), immer wieder zurückrollte –, rollte
Albert, Maria auf der Stange, über die Pflastersteine …

Wir müssen uns Francine Faure als einen glücklichen Menschen 
                                          vorstellen.
Cover "Haus ohne Türen" von Andreas Unterweger

Zuletzt erschien von Andreas Unterweger Haus ohne Türen. Gedichte. Graz u. Wien: Droschl Verlag 2025, 128 Seiten, Euro 21,-

Cover © Droschl Verlag

Scroll To Top